Die Gemeine Flussmuschel
Die Gemeine Flussmuschel gehört zu den Süßwassermuscheln. Bis Anfang des 20. Jahrhunderts war die Art eine der häufigsten Großmuscheln Europas. Seitdem ist ihr Bestand bis auf wenige Restpopulationen fast völlig zusammengebrochen. In Deutschland ist die Flussmuschel heute vom Aussterben bedroht. Nach der europäischen Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (FFH) ist sie besonders zu schützen. Ursachen für den extremen Rückgang sind vor allem die Verschmutzung sowie der Ausbau und die Überdüngung von Bächen und Flüssen. Dazu kommen Fressfeinde wie die Bisamratte und das Fehlen von Wirtsfischen. Die Gemeine Flussmuschel ist streng an klares, fließendes Wasser gebunden. Geeignete Lebensräume sind schnell fließende Bäche und Flüsse mit einer natürlichen Gewässersohle (Sand-oder Kiesbett) und einem hohen Sauerstoffgehalt. Die Muschel wird ca. 6 bis 10 cm lang. Sie ernährt sich von Plankton und kleinen Schwebstoffen, die sie mit Hilfe von Kiemen aus dem Wasser filtert. Zur Fortpflanzung ist die Flussmuschel auf das Vorkommen von Wirtsfischen wie Elritze, Groppe oder Dreistachligen Stichling angewiesen. Ohne die Fische zu schädigen entwickeln sich die Larven in deren Kiemen zu Jungmuscheln. Später graben sie sich in das Sediment ein. Die Eider südlich des Schulensees zeichnet sich durch eine hohe Naturnähe aus. Aufgrund der guten Lebensbedingungen hält sich hier einer der größten Flussmuschel-Bestände in Schleswig-Holstein.