Uferschwalben - Seltener Gast an der Nordsee

Uferschwalbe

Eigentlich sind die Uferschwalben vor allem an den Steilufern der Ostseeküste zu Hause und brüten nicht an der Nordsee. Im Speicherkoog Dithmarschen haben die Uferschwalben aber schnell die Steilwände und Uferabbrüche an ehemaligen Prielen als günstige Brutplätze erkannt. Bereits 1982 siedelten sich die ersten Brutpaare an. Heute gibt es im gesamten Speicherkoog über 400 besetzte Brutröhren.

Uferschwalben sind wahre Tiefbau-Meister. Die Männchen übernehmen die körperliche Arbeit und graben mit den Füßen eine Brutröhre von etwa Armlänge in frisch abgebrochene Erdwände. In sandigem Grund können sie stolze 20 cm pro Stunde schaffen, in lehmigen Böden oft weniger als halb so viel. In das erweiterte Ende der Röhre baut das Weibchen ihr Nest, in das sie 4 bis 6 Eier legt. Mit dem Schlupf der Jungen fängt für die Eltern die Arbeit aber erst richtig an. Mehr als 10.000 Fliegen und Mücken müssen sie heranschaffen, bis die Jungen so kräftig sind, dass sie nach zwei Wochen das Nest verlassen können. Im Wöhrdener Loch scheint ihnen dies gut zu gelingen, denn hier werden oft sogar zwei Bruten im Jahr aufgezogen.