Salzgrünland

Salzwiese im Wöhrdener Loch

Wo die Wattflächen der Nordseeküste nicht mehr von jedem Hochwasser erreicht werden und regelmäßig trockenfallen, siedeln sich landeinwärts Salzwiesen an. Obwohl das Wöhrdener Loch durch den Deichschluss vom Salzwasserzustrom abgekoppelt ist, haben sich Salzwiesen verschiedener Ausprägung besonders im Bereich des Seedeiches halten können. Diese werden durch so genanntes Qualmwasser gespeist, das von der offenen Nordsee durch den Deich sickert. Die durchtretende Wassermenge und der Salzgehalt sind offenbar so groß, dass hier Queller und Andelgras wachsen, Salzwiesen-Arten, die ansonsten nur unter direktem Meerwassereinstrom vorkommen.

Auch die Beweidung mit den Koniks, Schafen und Galloways trägt wesentlich zum Erhalt der Salzwiesen-Arten und anderer teils seltener Spezialisten bei. Eingezäunte Dauerbeobachtungsflächen lassen die Auswirkungen der Beweidung auf die Zusammensetzung des Pflanzenbestandes deutlich erkennen. Unterbleibt das Kurzhalten der Pflanzendecke, setzen sich rasch wuchskräftige Süßgräser durch und bilden eine dichte und hohe Pflanzendecke, aus der die Salzwiesen-Arten schnell verdrängt werden.