Nährstoffarmer (oligotropher See) See

Strandling

Am Ufer und im Flachwasser des Ihlsees wachsen spezialisierte Pflanzenarten, die in Deutschland nur noch an weni­gen anderen Seen auftreten. Er ist daher ein besonderer, sehr seltener Lebensraum. Die hier vorkommenden seltenen Arten waren der Grund, den See 1950 als Na­turschutzgebiet auszuweisen. Die Armut an Kalk und Nährstoffen, das bis in größere Tiefen kla­re, lichtdurchflutete Wasser sowie der sandig-kiesige Boden bilden die Lebensgrundlage für mehrere stark gefährdete, in Schleswig-Holstein fast ausgestorbene Pflanzenarten, die auf niedrige Nährstoffgehalte spezialisiert sind. Bei Verschlechte­rung der Wasserqualität durch Nährstoffeintrag werden sie von konkurrenzkräftigeren Pflanzen wie z.B. Schilf verdrängt.

  • Der Europäische Strandling wird bis zu 12 cm groß. Nur die Landform kommt zur Blüte. Unter Wasser wächst die Art bis in 3 m Tiefe. Sie vermehrt sich hier über Ausläufer.
  • Die Wasser-Lobelie wächst untergetaucht in grundständigen Blattrosetten. Im Sommer erheben sich die Blütenstängel aus 20-80 cm Tiefe bis knapp oberhalb des Wasserspiegels, um blassblaue oder weiße Blüten zu entfalten.
  • Das Wechselblütige Tausendblatt, ist eine seltene, grün über­winternde Unterwasserpflanze. Ihre langen Triebe reichen von tieferen Zonen des Sees bis an die Wasseroberfläche heran.
  • Unterhalb von 7 m Wassertiefe kommen wegen des zuneh­menden Lichtmangels nur noch wenige Pflanzenarten vor. Dazu gehören die seltenen Armleuchteralgen, darunter z.B. die Schimmernde Glanzleuchteralge

Um den Fortbestand dieser Pflanzenarten zu si­chern, müssen die nährstoffarmen Ver­hältnisse des Ihlsees erhalten werden. Nährstoffeintrag und Aufwirbeln des Ge­wässergrundes können zum Verschwin­den der gefährdeten Arten führen.