Lebensraum Strandwall
Strandwälle sind Geröll- und Sandablagerungen. Das Material wird durch die Brandung an den Steilküsten abgetragen, von der Strömung wegtransportiert und hinter Landvorsprüngen oder in Buchten abgelagert. Die Brandung schüttet dort das Material wallartig auf. Durch den Wind entstehen auf den Strandwällen oft kleine Dünen.
Strandwälle sind extreme Lebensräume, die nur von spezialisierten Tier- und Pflanzenarten besiedelt werden:
- In den nährstoffreichen Spülsäumen finden salztolerante Pflanzen wie Meerkohl, Meersenf und Salzmiere ansprechende Keim-und Wachstumsbedingungen.
- Oberhalb des Geröllstrandes wächst der Strandhafer. Er ist nur mäßig salztolerant.
- Zusammen mit dem Wind ist dieses Süßgras wichtigster Baumeister der Weißdünen.
- Weiter landeinwärts lässt die stetige Übersandung der Dünen nach. Die Böden sind stärker ausgehagert und es siedeln sich typische Arten der Trockenrasen und Küstenheiden an. Die Weißdüne ist in eine Graudüne übergegangen. Mit der Ausbreitung von Zwergsträuchern und Gehölzen entwickeln sich die Braundünen. Im Boden lagert sich verstärkt Humus ein.
Rinder und Rosen
Ein besonderes Problem ist die aus Ostasien stammende Kartoffelrose. Sie wurde früher zum Küstenschutz in die strandnahen Dünen gepflanzt. Sie macht den typischen, aber konkurrenzschwachen Pflanzen ihren Platz streitig. Die im Naturschutzgebiet eingesetzten Robustrinder arbeiten als vierbeinige Landschaftspfleger. Durch ihren Appetit auf Rosen verhindern sie die Ausbreitung der Kartoffelrose und drängen sie sogar zurück.
EU-LIFE „BaltCoast“
Der Einsatz der Rinder ist Teil des
LIFE-Projektes „BaltCoast“. Mehr als 20 Partner aus 5 Ländern kümmern sich
um die Verbesserung und Wiederherstellung von Lagunen und Küstenlebensräumen
entlang des gesamten Ostseeraumes. Das Projekt wird von der Stiftung
Naturschutz betreut und von der Europäischen Union
finanziell
unterstützt. Weitere Informationen unter www.life-baltcoast.de