Das kleine Noor
Noore sind „verlandende Meeresbuchten“, die durch Strandwallbildung nach und nach von der offenen Förde abgetrennt werden. So auch das kleine Noor im Westen der Halbinsel. Bis Anfang des letzten Jahrhunderts gab es zwischen dem Noor und der Ostsee noch eine offene Verbindung, die dann zwecks Landgewinnung abgedeicht wurde. Das Noor wurde leer gepumpt und es entstanden landwirtschaftliche Nutzflächen. Im Jahr 1995 kaufte die Stiftung Naturschutz die gesamte Fläche mit dem Ziel, den Deich an einigen Stellen rückzubauen, um wieder einen natürlichen Einfluss des Meeres zu ermöglichen. Kurz vor Abschluss der Bauarbeiten kam die Natur zuvor, als in der Nacht vom 4. September 2002 durch einen erhöhten Anstieg der Ostsee das Noor auf natürliche Weise geflutet wurde. Dadurch entstand eine 18 ha große Wasserfläche mit Salzwassereinfluss, ein einzigartiger Lebensraum, den es an der Ostseeküste nur noch selten gibt. Die Brücke über den neuen Durchlass zur Ostsee wurde durch Spenden finanziert, nach dem Motto: „Eine Brücke zum Wohle von Mensch und Natur“