Wie Gletscher nach Schleswig-Holstein kamen
Das Klima der Erde unterliegt einem ständigen Wechsel von Warm- und Kaltzeiten, die jeweils viele Jahrtausende andauern und durch natürliche Temperaturschwankungen gekennzeichnet sind. Während der letzten Kaltzeiten sank die klimatische Schneegrenze in Mittel- und Nordeuropa um über 1000 m, ausgelöst durch einen deutlichen Rückgang der durchschnittlichen Jahrestemperatur. Die fortwährende Anhäufung von Schnee über den Landflächen Nordeuropas führte dazu, dass sich in Skandinavien bis zu 3 km mächtige Inlandeismassen bilden konnten. Dabei bewegten sich Gletscher radial vom Zentrum der Vereisung weg und drangen u. a. bis in das Norddeutsche Tiefland vor. Auf ihrem Weg bis zur äußersten Vereisungsgrenze sind ungeheure Mengen an Gesteinsmaterial vom Eis aufgenommen, transportiert und wieder abgelagert worden.
Das heutige Landschaftsbild Schleswig-Holsteins ist vor allem durch die beiden letzten Kaltzeiten (Saale- und Weichsel-Kaltzeit) geprägt worden. Dabei drangen die Gletscher der Saale-Kaltzeit
deutlich weiter nach Süden und Westen vor als die der jüngeren Weichsel-Kaltzeit. In Schleswig-Holstein endete der maximale Eisvorstoß des Weichselglazials etwa an der Linie der heutigen Städte Flensburg, Rendsburg und Ahrensburg.