Aufgaben und Konzept eines Natur- und Umweltinformationssystems für Schleswig-Holstein (NUIS-SH)
Hans Jessen

Die Aufgaben des NUIS-SH

Daten zur Umwelt bilden eine unentbehrliche Grundlage für Verwaltungsentscheidungen und Planungen. Gleichfalls gewinnen Umweltinformationen für interessierte Bürgerinnen und Bürger zunehmend an Bedeutung. Die schleswig-holsteinische Landesregierung hat daher beschlossen, ein rechnergestütztes Natur- und Umweltinformationssystem Schleswig-Holstein (NUIS-SH) aufzubauen. Ausgewählte Umweltinformationen sollen über neue elektronische Medien im Rahmen der geltenden Gesetze zugänglich gemacht werden. Vorrangig soll eine Datenübersicht zur Verfügung gestellt werden, aus der sich ergibt, wo welche Daten verfügbar sind. Rohdaten müssen zu Informationen aufbereitet werden, weil eine aktive Informationspolitik nur dann erfolgreich ist, wenn Umweltinformationen verstanden werden können und auch komplexe Sachverhalte für Interessierte nachvollziehbar sind.

Das Konzept des NUIS-SH

Der Begriff "NUIS" als Gesamtsystem umfaßt zwei große Blöcke mit jeweils mehreren Komponenten:

Organisatorisch wird der schrittweise Aufbau des NUIS-SH umklammert von Aktivitäten, die unter dem Stichwort "NUIS-ORG" zusammengefaßt werden. Dieses soll sicherstellen, daß

Die Komponenten des NUIS

Mit dem NUIS-SH soll keine zentrale Umweltdatenbank eingerichtet werden. Vielmehr umfaßt das Konzept das systematische Zusammenwirken unterschiedlicher Komponenten. Hierfür ist die technische, organisatorische und fachliche Integration unterschiedlicher Verfahren und Datenbestände die Voraussetzung.

Als Bestandteile und wesentliche Voraussetzung für das NUIS-SH werden folgende Fachinformationssysteme aufgebaut:



Natur- und Umweltinformationssystem

Das Natur- und Umweltinformationssystem


(Nach Mausklick auf die Grafik öffnet sich ein seperates Fenster mit vergrösserter Darstellung)



Als wichtige zentrale Komponenten des NUIS-SH werden definiert:

Die organisatorische Klammer für das NUIS-SH ist die 1998 eingerichtete "Kopfstelle NUIS" im Landesamt für Natur und Umwelt.

Die Kopfstelle NUIS im LANU

1997 wurde das LANU gebeten, eine Kopfstelle Umweltdatenmanagement einzurichten. Durch sie soll das LANU Koordinierungsaufgaben unter anderem in folgenden Bereichen wahrnehmen:

Insbesondere durch die intensivierten Aktivitäten in den Bereichen K3-Umwelt (Kooperation mit den Kommunen bei der Entwicklung von informationstechnischen Systemen), Geodatenmanagement, Einführung und Pflege des Umweltdatenkataloges sowie Aufbau des Umweltdatenpools sind die Aufgaben der Kopfstelle stark angewachsen.

Die Kopfstelle soll Kompetenzzentrum und Multiplikator für alle NUIS-Aktivitäten sein. In dieser Eigenschaft kann sie die Koordinierung aller Fachinformationssysteme und die Kommunikation zum Beispiel mit den kommunalen Systemen erheblich unterstützen und erleichtern.

Die Kopfstelle übernimmt vor allem in folgenden Bereichen wichtige Koordinierungsaufgaben:



NUIS-Kopfstelle


Die NUIS-Kopfstelle


(Nach Mausklick auf die Grafik öffnet sich ein seperates Fenster mit vergrösserter Darstellung)


Vordringlich wurden die Funktionen als Kopfstelle für K3-Umwelt und für das Umweltdatenmanagement personell abgesichert. Die Aufgaben des Geodatenmanagements wurde ebenfalls verstärkt wahrgenommen, da ab 1999 unter anderem große Mengen von Geobasisdaten der Vermessungs- und Katasterverwaltung übernommen und innerhalb des NUIS an die Fachinformationssysteme verteilt und verwendet werden.

Die Kopfstelle NUIS wird fachlich und organisatorisch die Verknüpfung der einzelnen Fachinformationssysteme untereinander sicherstellen. Auch andere Ressorts sollen, soweit Fachaufsicht besteht, für die Aufgaben ihres Geschäftsbereich an der Organisation und den Aktivitäten der Kopfstelle beteiligt werden.

Es hat sich gezeigt, daß durch die Errichtung des LANU und die damit ermöglichte bessere Zusammenführung von Fachinformationssystemen im Bereich der Informationstechnik spürbare Synergieeffekte erreicht werden. Ein Beispiel ist der Einsatz Geographischer Informationssysteme mit Hilfe einheitlicher Software. Die Fortschreibung des NUIS-Konzeptes kann nun auf einer stärker integrierten Organisationsstruktur im Geschäftsbereich des Ministeriums für Umwelt, Natur und Forsten und einer engen Kooperation mit den beteiligten Ressorts aufbauen. Die Schaffung des Landesamtes für Natur und Umwelt (1996) sowie der Staatlichen Umweltämter (1998) werden sich für die weitere einheitliche Entwicklung des NUIS günstig auswirken.



Zusammenarbeit


Zusammenarbeit der Institutionen am NUIS-SH LVUA Lebensmittel- und Veterinäruntersuchungsamt des Landes Schleswig-Holstein


(Nach Mausklick auf die Grafik öffnet sich ein seperates Fenster mit vergrösserter Darstellung)