Bericht des Landesamtes für Natur und Umwelt B 26.
Jahr der Untersuchung: 1984/85
8.kurzfassung2005 Kurzfassung
Der Kronsee und der Fuhlensee, beide im Kreis Plön gelegen, sind zwei kleine, dicht hintereinander gelegene Seen, die von der Schwentine durchflossen werden.
Beide Seen wurden von November 1984 bis Oktober 1985 hinsichtlich des Wassermengenhaushaltes und von November 1984 bis Dezember 198S hinsichtlich der chemisch physikalischen und biologischen Beschaffenheit untersucht.
Im Rahmen der Ermittlung des Wassermengenhaushaltes wurde festgestellt, daß die Schwentine verhältnismäßig große Wassermengen durch die Seen fliessen lässt. Dadurch kommt es in beiden Seen zu einem mehrmaligen theoretischen Wasseraustausch pro Monat. Diese Seen können deshalb keine Temperatur-Schichtung aufbauen. Der starke Wasseraustausch führt auch dazu, daß das Tiefenwasser das ganze Jahr relativ gut mit Sauerstoff versorgt wird. Die Seen haben deshalb nur wenig Faulschlamm in der Tiefe ausgebildet. Die chemischen Daten machen den Einfluss der Schwentine auf diese Seen deutlich. Die Daten aus dem Zu- und Ablauf sind mit den Seedaten aus 1 m Tiefe nahezu identisch.
Anhand der ermittelten chemischen Daten wären beide Seen als eutroph bis polytroph zu bezeichnen.
Die biologischen Untersuchungen zeigen, daß sowohl der Kronsee als auch der Fuhlensee eine gut ausgebildete Vegetationszonierung aufweisen. Diese beherbergt eine arten- und individuenreiche Fauna. Eine Belastung erfahren die beiden Seen durch den Vorfluter aus Wahlstorf. Die Güte müsste in diesem Gewässer deutlich verbessert werden. Um den Zustand des Kronsees und des Fuhlensees zu verbessern, wäre es weiterhin notwendig, die Nährstoffe im Wasser der Schwentine zu reduzieren. Dies ist jedoch nur möglich, wenn sich die weiter oberhalb gelegenen Seen in ihrem Zustand zu einer höheren Güte hin verändern wurden.
8.1 Wasserstände
Wasserstandsganglinie des Fuhlensees
im Abflußjahr 1985 (m ü. NN)
(Bitte anklicken zum Vergrößern!)
8.2 Niederschlagsmengen
(Bitte anklicken zum Vergrößern!)
8.3 Physikalisch-chemische Daten
Physikalisch-chemische Daten
|
1 m Tiefe |
Frühjahr |
Jahresmittelwert |
Leitfähigkeit bei 25 °C |
mS/m |
51,0 |
52,0 |
pH - Wert |
|
8,9 |
8,4 |
TOC |
mg/l |
7 |
7 |
DOC |
mg/l |
7 |
7 |
Säurekapazität pH 4,3 |
mmol/l |
- |
- |
Basenkapazität pH 8,2 |
mmol/l |
- |
- |
Chlorid |
mg/l |
50 |
56 |
Ammonium-N |
mg/l |
0,02 |
0,07 |
Nitrit-N |
mg/l |
- |
- |
Nitrat-N |
mg/l |
- |
0,49 |
Gesamt-Stickstoff unfiltriert |
mg/l |
1,99 |
1,28 |
Orthophosphat-P |
mg/l |
< 0,005 |
0,11 |
Gesamt-Phosphor unfiltriert |
mg/l |
0,13 |
0,17 |
Sulfat |
mg/l |
- |
- |
Silicat-Si |
mg/l |
- |
- |
Calcium |
mg/l |
- |
- |
Magnesium |
mg/l |
- |
- |
Chlorophyll a |
µg/l |
59,2 |
24,1 |
Sichttiefe |
m |
1,0 |
2,0 |
Erläuterungen zu Einheiten, Parametern und Messmethoden
8.4 Bewertung und Empfehlungen
Vergleich Kronsee - Fuhlensee
Kronsee und Fuhlensee werden durch die Schwentine aufgrund ihrer hohen Durchflussrate in erheblichem Masse beeinflusst. Der Wasseraustausch findet für beide Seen im Jahresdurchschnitt mehrmals pro Monat statt (Kronsee: 16,4 mal/Monat; Fuhlensee: 28,7 mal/Monat). Die hohe Durchflussrate der Schwentine beeinflusst auch die chemischen Parameter. Die gemessenen Parameter in der Schwentine entsprechen ungefähr denen der Seen in 1 m Tiefe.
Beide Seen sind anhand der chemischen Parameter als eutroph bis polytroph zu bezeichnen. Trotz des hohen Nährstoffgehaltes ist in der Tiefe des Sees nur wenig Faulschlamm ausgebildet. Auch die Schwefelwasserstoffbildung ist nur gering. Hier wirkt sich der hohe Durchfluss positiv auf die Seen aus, indem zu jeder Jahreszeit Sauerstoff reiches Wasser auch in die Tiefe der Seen dringt. Hinsichtlich der Flora und Fauna sind die behandelten Seen ebenfalls sehr ähnlich, beide weisen eine gut ausgebildete Vegetationszonierung auf.
Möglichkeiten zur Zustandsverbesserung beider Seen
Beide Seen unterliegen bei der derzeitigen Nährstoffzufuhr der Gefahr, relativ schnell zu verlanden. Um dies zu verhindern bzw. zu verlangsamen, ist es notwendig, eine nachhaltige Reduktion der Nährstoffe im zufliessenden Wasser zu erreichen. Dazu ist anzustreben, den Nährstoffgehalt des Vorfluters aus Wahlstorf zu vermindern. In diesem Gewässer-System sollte der Güteindex (chemisch) den Wert 2,0 nicht überschreiten.
Weiterhin ist es in Anbetracht der hohen Durchflussrate der Schwentine notwendig, eine Reduktion der Nährstoffkonzentrationen in diesem Fliessgewässer zu erreichen.
Dies wird aber nur möglich sein, wenn die in dem Schwentine-System oberhalb dieser beiden Seen gelegenen Seen bzw. die der Schwentine zufliessenden Gewässer eine Reduktion des Nährstoff-Gehaltes erfahren.